Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Hochbegabung!
Hallo,
hab in der vorstellungsecke schon von den Problemen meines Sohnes erzählt.
Nur hier ist das Thema besser aufgehoben. Da er die Schwierigkeiten hauptsächlich in der Schule hat.
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 09:50 Uhr
Hallo Sunny,
das größte Problem beim Sprung von Klasse 2 zur Klasse 3 ist die noch nicht komplett erworbene Schreibschrift.
Dein Sohn müsste die VORHER schon so gut können, dass er in der 3. Klasse dem Tafelanschrieb locker folgen kann.
Was meinst Du dazu?
Hochbegabung steht nicht immer zwangsläufig mit Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang. Sind diese Auffälligkeiten tatsächlich oder nur vermutet in diesem Zusammenhang, was hat die Testung ergeben? Was sagen die Psychologen.
Welche Tests wurden gemacht und welches Intervall wurde Euch mitgeteilt? Einen 'festen' IQ-Wert i.d.S., dass jemand die Zahl x hat gibt es so nicht. Es sei denn, Euch wurde ein Prozentrang oder ein T-Wert mitgeteilt.
Waren es bei beiden Testungen der gleiche Test, dann wäre es ein Re-Test und müsste speziell ausgewertet werden...
Was heißt 'er hinkt hinterher'... WOMIT? MIt den zu erledigenden AUfgaben oder auch mit dem Stoff?
Wie gehst Du zu Hause mit den in der Schule vorgefallenen Dingen um? Was erzählt Dein Sohn dazu?
Viele Fragen...:)
Eingetragen von Deala am 15.11.2008 um 10:04 Uhr
Hallo Sunny,
wenn ich deinen Text im Vorstellung-Thread richtig verstanden habe, kommt der Vorschlag für die 3. Klasse von der Psychologin.
Es ist wirklich ein schwieriges Thema. Warum verweigert er sich, obwohl er es kann.
Ich bin gespannt, was beim Elternsprechtag herauskommt.
Was macht er in der Freizeit. Viel kann man auch auffangen, wenn er sich in der Freizeit auspowern kann, sei es sportlich, musisch, neue Sprache, besondere Hobbys.
Bei Junior in der Klasse ist ein HB-Mädchen. Sie geht als in Vorträge von Kinder-Uni, Freizeit-Wochenende von Mensa-Kids, Mathematikveranstaltungen, spielt Schach usw. Sie lernt auch Geige und Klavier. Sie ist auch 7 Jahre, hätte die Möglichkeit gehabt zu springen, aber das Mädchen wollte nicht.
Eingetragen von alusru am 15.11.2008 um 10:59 Uhr
Sehr viele Fragen von eurer Seite. Werde versuchen sie alle zu beantworten.
Also zur Schreibschrift: Die ist für meinen Sohn ein Grauß, er schreibt nicht gern ordentlich, er krakelt alles schnell hin. Jetzt haben wir vereinbart das er jeden Tag eine Seite im VA- Heft übt.
Also der erste Test wurde letztes Jahr bei der Psyschologin gemacht bei der wir waren am anfang des ersten Schuljahres letztes Jahr. Das war der HAWIK-III, da hatte er Ergebnisse im Bereich der überdurschnittlichen Begabung(115-129). Dann noch der CPM, da hatte er ergebnisse über 130. So stehts im Abschlussbericht.
Dann wurde er im Herbst letzten Jahres im Hochbegabtenzentrum in Brühl getestet. Dort hat er den CFT-1 gemacht, da hatte er einen Prozentrang von 96-98. Und den KFT 1-3, da hatte er einen PR von 95.
Er hinkt mit den Aufgaben hinterher. Er konnte bei der Einschulung lesen und schreiben, hat ein großes Allgemeinwissen, spielt Fußball(privat) und macht Judo(im Verein) und Tanzt (privat). Immer muß er wissen was so auf der Welt los ist und wie was funktioniert.
Ich versuche im so viel Möglichkeiten zu geben wie ich kann, aber ich bin leider noch Hartz 4 Empfängerin und Alleinerziehende mit 2 Kindern. Meine finanziellen Mittel sind echt beschränkt. Klavier würde er noch gerne lernen.
Ach, und zu Hause spreche ich Kroatisch mit ihm und sein Vater spricht Spanisch mit ihm wenn er in abholt.
Seit der ersten Klasse hat er noch Englisch Unterricht in einer kleinen Gruppe in der Schule und zu Hause lernt er jeden Tag noch so 2-3 Wörter im Alltag.
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 13:02 Uhr
Ach, und letzte Woche waren wir in den Rheinischen Landeskliniken zu einem Vorgespräch. Die Lehrerin wollte ihn gerne auf ADS testen lassen.
Für mich war ziemlich klar das da nix bei rumkommt, aber ich wollte ihr den Gefallen tun. Direkt nach dem Vorgespräch sagte uns der Psychologe das er noch einen Computertest zu Konzentration und Aufmerksamkeit machen kann. Aber ADS?
Nee, eher nicht. Das hat er nur in der Schule!!!
Versteht mich nicht falsch, mein Sohn ist lebendig, temperamentvoll, abenteuerlustig, usw. aber er hat kein ADS!!!
Naja, und weg von der Lehrerin und in eine neue Klasse möchte mein Sohn auch nicht.
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 13:10 Uhr
Hallo Sunnybo,
ich nehme mal zu Deinen Antworten AUS meiner Sicht Stellung, das ist nicht allgemeingültig, soll Dir nur den ein oder anderen Gedankenanstoß geben.
Für einen Sprung ist es unabdingbar, dass er die Schreibschrift selbst schreiben kann und auch vor allem lesen kann. Es kommt hier nicht auf 'ordentlich', sondern lesbar. Krakelei alleine ist kein Intelligenzkriterium...;)
Also, das sind alles durchaus sehr aussagekräftige Tests.
Zum Hawik-Ergebnis: Der Test ist der umfangreichste auf dem Markt und wird laufend den aktuellen Werten angepasst. Das Euch genannte Intervall wird mit einer 95%igen Sicherheit erreicht. Das zur Erläuterung für die anderen :)... Der Wert 115 bis 129 ist gut, würde ich aber auf keinen Fall als Hochbegabung klassifizieren. Hat die auswertenden Psych
Eingetragen von Deala am 15.11.2008 um 16:20 Uhr
Naja, ich habe von diesen ganzen Tests echt keine Ahnung. Und die Ergebnisse habe ich mir nicht im einzelnen erklären lassen. Für mich war mein Sohn immer noch das gleiche Kind. Es hatte immer gut funktioniert das er das an Förderung bekommen hat was er brauchte.
Ja, beide haben von Hochbegabung gesprochen. Bei der ersten Psychologin waren wir auf anraten der Lehrerin, bei dem HBZ auf anraten der ersten Psychologin. Und zur RLK sind wir wieder auf anraten der Lehrerin wegen der sache mit dem ADS.
Im HBZ hat man uns gesagt wir sollen ihn Sprachlich fördern. Und im Mathematischen bereich wäre er durchschnittlich begabt. Sie haben uns auch erklärt das die Ergebnisse auch von der Tagesform abhängen und ob die Kinder Lust haben mitzumachen.
Mein Sohn kann sich beim schreiben nicht auf irgendeine Art von Schrift entscheiden(genau wie ich). Er fängt mit Druck an, dazwischen ist dann Schreib und groß- klein schreibung gibt es gar nicht.
Aber er macht viel lieber Rätsel- und Knobelhefte und liest viel. Schreiben will er immer am PC.:)
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 16:43 Uhr
M.E. nicht geeignet, um obere Bereiche abzudecken. Der CFT 20 ist ab 8,7 normiert. Hier liegt eine Lücke.
PR von 95 heißt, dass er besser ist als 95% seiner Altersgenossen (oder Klassenkameraden... welche Normierung wurde gewählt?).
Kannst du mir den Teil nochmal erklären?
Bitte:)
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 16:46 Uhr
Hallo!
Erstmal auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Forum!
Also, ohne mich mit IQ-Test besonders auszukennen, dachte ich bisher auch, dass Hochbegabung ab 130 ANFÄNGT.
Bis 130 ist eine gute Begabung, aber keine Hochbegabung.
Zum Überspringen von Schulklassen habe ich auch noch meine Meinung: es reicht da ja nicht in ein, zwei Fächern besonders gut zu sein. Es muss doch fächerübergreifend ein besonderer Vorsprung da sein, oder?
Hinzu kommt die notwendige emotionale Intelligenz, heißt sich anpassen können, einfühlen können etc.
Für´s Überspringen finde ich das total wichtig.
Mein Sohn z.B. ist in Mathe auch so´n Überflieger, in den anderen Fächern ist er auch ziemlich gut, aber halt im üblichen Rahmen.
Wir machen es so, dass er in Mathe den normalen Unterricht mitmacht, aber zusätzlich von der Lehrerin noch Extra'futter' bekommt.
Vielleicht wäre das bei euch auch eine Möglichkeit....
Nur so von deiner Beschreibung her, würde ICH Deinen Sohn nicht überspringen lassen, erstmal Extrafutter würde zeigen, ob er weiterführenden Stoff schaffen kann. Und dann erst ist zu überlegen, ob er sich in einer neuen Klasse gut einfügen könnte und dann auch mitmachen würde.
Ihr merkt, ich bin in Sachen Überspringen ein echter Skeptiker.
Ich habe einfach auch schon von mehreren gehört, die es gemacht haben, wo die Kinder sich wegen des Altersunterschiedes nie mehr richtig wohlgefühlt haben (das zieht sich ja über Jahre hin...)
LG renate
Eingetragen von hanja am 15.11.2008 um 17:06 Uhr
Der CFT1 ist sehr einfach. Da muss ein Kind zum Beispiel ohne mit dem Stift anzuecken durch eine Art von Labyrinth fahren (Maus zum Käse), wenn das Kind die 'Seitenwände' mit dem Stift durchkreuzt gibt es Abzüge.
Dieser Test ist gut für Kinder unterhalb der Norm von 100, weil er da relativ klar zwischen 'nur' unterdurchschnittlicher Begabung bzw. Begabung am Rande der geistigen Beeinträchtigung unterscheidet. Nach oben - also oberhalb von 110 - ist die Aussage nicht so gut, weil der Test zu einfach ist. DAS kann ein normales Schulkind einfach. SCHWIERIGER und richtig gut ist dann der CFT20, der ist aber erst für Kinder ab 8,7 Jahre normiert.
War es das, was Du wissen wolltest?
Eingetragen von Deala am 15.11.2008 um 17:10 Uhr
Hallo noch einmal,
aufgrund:
- er ist nicht mit Leidenschaft dabei die Schreibschrift zu lernen
- er ist im Mathematischen Bereich durchschnittliche begabt
- er hat Verhaltensauffälligkeiten
- die Ergebnisse sind gut, aber nicht auffällig. Diese oberen IQ-Bereiche findet man bei vielen Kindern, die 1'en und 2'en in der GS schreiben. Die werden nur nicht getestet, weil sie ohne Auffälligkeiten gut im Unterricht mitlaufen.
würde ich keinen Sprung in Betracht ziehen.
Eingetragen von Deala am 15.11.2008 um 17:15 Uhr
Also ich bin da auch skeptisch. Das war eine Empehlung, nicht eine idee von meiner Seite. Glaube auch nicht das es wirklich das richtige für ihn ist. Wie gesagt in Mathe ist er Welten davon entfernt in der 3 mitzukommen.
Beim CPM haben sie uns gesagt wäre er im Bereich der Hochbegabung, über 130.
Und beim CFT-1 hätte er überdurchschnittlich abgeschnitten. Im HBZ legt man nicht so viel Wert auf einen genauen IQ. Es hieß: Die Intellektuellen Möglichkeiten seien sehr gut ausgeprägt.
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 17:20 Uhr
Genau, Deala,
ich hätte ihn nie Testen lassen, warum auch?
Das war so ein nebeneffekt bei der Psychologin, durch die Schwierigkeiten in der Schule.
Da macht man unter anderem auch einen IQ-Test.
Eingetragen von Sunnybo am 15.11.2008 um 17:25 Uhr
Hallo sunnybo,
ich persönlich finde es immer schrecklich, wenn Kinder durch etliche Stationen von Diagnostik geschickt werden.
Das kommt doch auch bei den Kindern an... dass irgendwas mit ihnen nicht so ist wie bei den Klassenkameraden. UND DAS führt wieder zu vermehrter Unruhe.
Und dann noch die Möglichkeit womöglich die Klasse zu wechseln, das macht zusätzlich Stress. Es nimmt ihm die Möglichkeit sich mit der Situation SO WIE SIE IST vernünftig auseinanderzusetzen. Warum soll er sich 'anständig' benehmen, wenn er sowieso bald woanders ist...
Ich würde alles einstellen und zusehen, dass ich mit enger Kooperation mit der Schule und engmaschiger Führung zu Hause das Verhaltensproblem in den Griff bekomme.
Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, dass für eine Zeit (wirklich nur ein paar Wochen, danach ist so etwas abgeschliffen) für jede Stunde oder jeden Tag die Lehrer Rückmeldung auf einem Plan mit z.B. Smileys geben. UND NUR wenn es z.B. mindestens pro Tag 4 richtige Lach-Smileys sind, dann darf er....(?)
Vorab wäre vielleicht auch ein Gespräch mit Lehrern, Eltern UND DEM KIND förderlich. Hier sollte in einer positiven Grundstimmung das alles vereinbart werden.
Wenn er so pfiffig ist, dann könnte als 'Bonbon' vielleicht ein besonderer Kurs winken...Hier gibt es z.B. Volkshochschulekurse für Kinder in allen möglichen Bereichen. Mein Sohn macht da einen Bio-Chemie-Kurs zu Explosionen ;)... GENIAL.
Vielleicht sagen ja die anderen auch noch etwas? Wäre ja nett... *sichvorsichtigumguck*...
Eingetragen von Deala am 16.11.2008 um 09:33 Uhr
Ich bin immer sehr erstaunt, wie leicht manche Kinder lernen, scheinbar einfach so beim Einatmen.
Aber richtig mitreden kann ich nicht. Junior wurde vor Schuleintritt mit dem K-ABC-Test getestet, allerdings um zu sehen, ob er überhaupt schulreif ist. Die mathematische Begabung ist da schon aufgefallen, aber dass habe ich vorher auch gewusst.
Er quasselt vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, geht gerne in die Schule und macht alles mit Begeisterung, außer Schwimmkurs. Über Winter wird damit auch ausgesetzt.
Er lernt jetzt Trompete und setzt die Töne auch in Flöte oder Keyboard um. Nur das Lied ohne Akkorde.
Enger Kontakt zwischen Schule und dir finde ich auch sehr wichtig. Ich hoffe, dass auch die Lehrer da mitziehen. Und außerhalb der Schule viel Futter anbieten.
Eingetragen von alusru am 16.11.2008 um 10:55 Uhr
Ich finde, was deala sagt, sehr vernünftig.
Da mein Sohn Hörprobleme hatte und ADS hat, hat er auch immer eine Menge Tests und Therapien machen müssen. Immer wieder musste ich da mit ihm mal aussetzen, weil es einfach auch zuviel werden kann. Einkehrende Ruhe hat da dann oft viel Gutes bewirkt.
Meine Eltern sagten früher zu so manchem :'Das wächst sich aus'.
Das heißt nicht, dass man jetzt alles laufen lassen sollte und nichts unternimmt. Aber meine Beobachtung ist auch, dass viel Wahres in dem Satz steckt.
Erstmal habe ich gelernt, dass das oberste Gebot ist, als Eltern Ruhe zu bewahren. Das vermittelt dem Kind Sicherheit und bewirkt schon viel!
Eine wirksame Therapie oder Maßnahme ist gut, aber ein ewiges Hin und Her bringt nichts.
Daher meine ich auch, überlegt Euch genau, was IHR denkt, was ist gut für Euer Kind (besprecht Euch dabei) und zieht dann eine Sache durch.
Ankündigungen wie 'Vielleicht Klasse wechseln, vielleicht dies, vielleicht das' bringen echt nur Unruhe und Stress für´s Kind, denke ich.
LG renate:)
Eingetragen von hanja am 17.11.2008 um 08:19 Uhr